Ich schreibe ein Buch – wirklich

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Mit „Ich schreibe ein Buch – wirklich“ möchte ich euch die Angst davor nehmen, eure Kreativität auszuleben. Es klingt erst einmal sehr hochtrabend, wenn man sagt, dass man vorhat, ein Buch zu schreiben. Die meisten Menschen werden euch für diesen Satz belächeln. Auch werden manche laut sagen, was sie denken. Nämlich: „ja ja … mach du mal“ oder „Das zieht er/sie eh nicht bis zum Ende durch“. Auch ich habe all dies erlebt und auch wenn die meisten meiner Gegenüber nicht wussten, dass ich es weiß, haben sie dennoch das gleiche gedacht. Was ist das Ende vom Lied? Rising Death ist erschienen! Mein erstes Buch! Weitere werden folgen.

Jetzt glaubt man mir

Nachdem der Vorverkauf möglich war, habe auch ich selbst es registriert: „Du hast es echt geschafft. Du hast ein Buch geschrieben.“ So einfach das reine Tippen auch sein mag, so viel Arbeit steckt auch in einem Buch. Nach dem ersten Gedanken kommt bei vielen das sogenannte „plotten“. Sie schreiben die ganze Story nieder, notieren sich wichtige Wendepunkte, Details zu Charakteren usw. Erst danach geht es an die eigentliche Arbeit: einen Roman zu erschaffen, der den Leser und Autor fesselt.

Ja, ihr habt richtig gehört. Auch mich muss das Thema meines Buches interessieren. Ich brauche diesen Nervenkitzel, wenn ich mit den Charakteren im Auto sitze. Wir fahren durch die zombieverseuchte Innenstadt von Toronto. Wir kämpfen uns den Weg durch einen Wald mit hunderten Zombies frei. Das Gestöhne Tausender schwillt hinter uns an. Und dann ist die Waffe leer. Verdammt! Wie können sie es nun schaffen?!

Ich weiß selbst nicht, wohin die Reise geht

Wenn ihr bei Amazon oder anderen Plattformen nach einem Ratgeber sucht, wie ihr einen Roman (oder DEN besten Roman der Welt) schreibt, findet ihr viele Bücher. Die meisten davon sind gut. Richtig gut! Aber jetzt frage ich euch: Wieso gibt es nicht EIN Buch? Wieso gibt es so viele? Ganz einfach: Auch Autoren sind Menschen. Und jeder Mensch tickt anders.
Nehmen wir mich als Beispiel: Ich kann nicht plotten (Wir erinnern uns: Das Niederschreiben der ganzen Story am Anfang). Klar kann ich es theoretisch, aber danach bringe ich nichts mehr aufs digitale Papier. Die Story interessiert mich nicht mehr, da ich sie ja schon geschrieben habe. Niemand würde es lesen wollen, da es nur eine „stumpfe Liste der Details und Handlung ist“. Aber wenn ich es ausschmücken will, passiert nichts. Die Story hat ihren Reiz verloren.
Ich sitze lieber neben meinen Charakteren, während sie die oben genannten Sachen tun. Ich schreibe, während sie dies tun. Bin sozusagen ihr Ghostwriter oder Autobiograph. Wie oft kam es bei Rising Death vor, dass mich Viktor oder Kaylee überrascht haben!? So manches Mal stand ich plötzlich vor einer Situation, in der ich keinerlei Ausweg sah. Ich saß mit ihnen fest. Wir grübelten, wie wir aus dieser Sache wieder herauskommen, in die sie uns gebracht haben. Ob uns dies gelungen ist, könnt ihr natürlich selbst lesen, aber so viel sei gesagt: Wenn es „uns“ nicht gelungen wäre, wäre Rising Death niemals fertig gestellt worden.

Nicht aufgeben – der wichtigste Leitsatz

Wenn man mich fragt, wie man es schafft, ein 553 Seiten Buch zu schreiben, sage ich gern: „Indem man es tut. Du setzt dich hin und schreibst.“ Simpel und möglicherweise arrogant, aber genau das ist es. Man muss es tun, damit man es tut. Blödsinn? Vielleicht, aber wenn ich mich Abends vor die Glotze setze und Filme, Serien, Dokus oder Nachrichten gucke, entsteht kein Buch auf meinem Computer. Dafür muss ich mich tatsächlich hinsetzen und tippen. Jeden Tag nur eine Stunde und nach einem halben bis einem Jahr, habt ihr ein fertiges Buch!
Glaubt ihr nicht? Ist aber so. Ich habe mich einen Monat jeden Tag für 2-3 Stunden hingesetzt und einfach geschrieben. Daraus entstanden sind 2 der 3 Bände meiner Sirana-Reihe. 440 Seiten in einem Monat, bei nur 2-3 Stunden täglich. Wenn ihr nun 2-3 Tage pro Woche jeweils 1-2 Stunden dasselbe tut, habt ihr in kürzester Zeit ebenfalls ein Buch vor euch.

Natürlich ist dies dann kein fertiges Werk, das ihr sofort bei Amazon, BoD, neobooks etc. hochladen solltet. Danach beginnt erst die „richtige Arbeit“: Die Überarbeitung! Diese ist langwierig und nervenaufreibend. Ihr lest euer Manuskript hunderte Mal und seid der Meinung, dass nun endlich alles richtig ist. Dann gebt ihr das Ganze an fremde Testleser und kriegt Feedback, das euch die Sprache verschlägt. Sie finden es gut, aaaaabbber … und dann hagelt es Kritikpunkte. Im besten Fall sehr viele Punkte, denn das zeigt, dass die Testleser sich damit auseinander gesetzt haben.

Testleser sind die Barriere zwischen Autor und den Kunden

Ich bin sehr froh, inzwischen ein paar sehr gute Testleser gefunden zu haben, die mir ihre ehrliche Meinung sagen. Sie schonen mich dabei nicht sonderlich, sondern sagen genau, was sie stört. Dabei immer gut begründet, sodass ich es nachvollziehen kann. Sie stellen die vorletzte Instanz vor der Veröffentlichung für mich dar. Erst wenn die Testleser, die natürlich meine Zielgruppe repräsentieren sollten, zufrieden sind, geht das ganze an den Lektor/die Lektorin. Diese findet dann die letzten Fehler und inhaltlichen Probleme, damit das Buch „perfekt“ ist.

Erst dann wird das Buch final bei Amazon, kdp, tolino etc. hochgeladen. Und ab dann beginnt die wirkliche Arbeit als Self-Publisher: Ihr müsst das Buch vermarkten. Ihr müsst es bekannt machen und Käufer finden!

Also: Wer hatte nochmal die Vorstellung, dass ein Autor gemütlich vor seinem Kamin sitzt und das Manuskript an einem Abend runterschreibt? Oder in einem Café in Frankreich? Dem ist leider nicht so. Es ist schwierige, nervenaufreibende und stressige Arbeit. Aber wenn man am Ende sein eigenes Buch in den Händen hält, ist all dies (beinahe) vergessen. Man freut sich über jede Rezension, die geschrieben wird. Freut sich, wenn ein neuer Fan die Facebookseite liked oder wenn ein Leser einem bei der Signierstunde Fragen zu Buch stellt.

All das gehört dazu, ein Buch zu schreiben. Und ich will es nicht mehr missen. Es macht riesig Spaß, ist frustrierend und ich werde es immer wieder tun!

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